Mittwoch, 29. Februar 2012

MeMadeMittwoch mit Frage

Eins ist klar: der Winter ist um (hoffentlich!). Um diese Zeit im Jahr geht es mir so, dass ich nur noch bedingt Lust auf die Wintersachen habe. Also schnell den Schrank aufgemacht und passende Vorfrühlingssachen rausgesucht. Mit Jäckchen und (immer noch) Thermoleggings und Stiefeln geht das ganz prima, auch wenn der Blick aus dem Fenster nicht allzu frühlingshaftes verspricht.

Heute trag ich ein heißgeliebtes Wasserfallkleid nach dem tollen, aber leider ausverkauften Butterick- Schnitt.


 Action bitte:
Ich fürchte, solche großen Sprünge kann ich nicht mehr lange machen. Das Kleid löst sich - für mich relativ unverständlich - auf. Ich finde das komisch, da der Jersey recht fest und auch dicker ist und nicht so ein typischer dünner Billigstoff. Hat jemand eine Idee, wie man so ein "mitten im Kleid"-Loch flicken kann? Kann man das überhaupt? Ich finde den Stoff so schön und würde mich sehr über Tipps freuen!
Und Ihr so? Auch schon Frühlingsgefühle?

Melleni

Dienstag, 28. Februar 2012

Lieder meines Lebens - Heaven is a place on earth

Die etwas wertvolleren Popsongs müssen warten, ich hab ein Lied im Ohr und das will raus.


Ich hab ja gesagt, es geht ans Eingemachte.
Ich hatte die ganze Platte (ja, genau, die Schallplatte, wir erinnern uns?) von Belinda Carlisle. Die Platte kam 1987 raus, ich war also 12, 13 Jahre alt. Ewig her, also. Ich erinnere mich an eine dicke Freundschaft zu S. Der Sound zu dieser Freundschaft, gewissermaßen. Viel mehr kann ich auch gar nicht plaudern. Schön, das Lied mal wieder gehört zu haben!
Melleni

Sonntag, 26. Februar 2012

Wochenrückblick KW 8 - Geschafft!

Puh, das war ein Wochenende!
Eigentlich zu einem Geburtstag eingeladen war hier die Hälfte der Belegschaft am kränkeln und deshalb nicht so richtig spritzig drauf. Ausserdem mussten noch die restlichen Arbeiten unserer Renovierungsaktion erledigt werden. Ach ja, der Liebste steckt mitten im Lernstreß für eine wichtige Prüfung (er drückt nochmal die Unibank) und muss eigentlich jede Minute lernen. Super! Da kommt Freude auf.
Die Nähmaschine steht hier gerade still - gestern abend hätte ich theoretisch Zeit gehabt aber ich zog es vor gegen halb 9 schlafen zu gehen (keine Ahnung, wann ich das in meinem Erwachsenenleben das letzte Mal gemacht hätte).
Gleichwohl (oder gerade deshalb) bin ich mehr als zufrieden mit dem Ergebnis dieses Wochenendes: das Kinderzimmer ist fertig und ich finde es sehr, sehr gelungen. Jetzt fehlen nur noch die langersehnten Schmetterlinge an der Wand, dann ist es richtig hübsch und ein echtes Kinderparadies.

VORHER: Wohin mit dem ganzen Kram pädagogisch wertvollem Spielzeug? Ich finde ja, wir haben noch raltiv wenig Zeugs angesammelt, aber trotzdem mehr als genug...

NACHHER: Alles piccobello aufgeräumt - dieses Regal vom gelben Scheden ist mehr als empfehlenswert für Kinderzimmer.

 
 



Nach dem Auf- und Einräumen kommt die Wandgestaltung dran:


Der Kumpel rechts aussen ist exakt so alt wie ich. Meine Ma hat ihn nach meiner Geburt im Krankenhaus von einer Bettnachbarin gekauft (oder geschenkt bekommen?), die ihn genäht hatte.

 Hier noch das etwas andere Blau, das wir unserem Zimmer gegönnt haben - gleicher Farbtyp, aber etwas dunkler, kräftiger und ebenfalls mit schickem (und nicht gerade unaufwändigem) Rand. Kranke Kinder haben ja auch was rührendes: L2 mitten am Tag pennend und schwitzend mit Otto, dem geliebten Teddy.

[GELACHT] Sehr spontan bin ich am Mittwoch mit einer Freundin zum Politischen Aschermittwoch gegangen. Große Klasse! Wer die Gelegenheit hat: unbedingt die Sendung im Radio anhören! Es lohnt sich!
[GENÄHT] Nüscht. War nicht drin, diese Woche.

[GEPLANT] Dafür zugeschnitten: 2 Kleider für mich, eines für L1.Die Zeit wird kommen und zwar bald! Ach ja: L1 Geburtstag muss auch noch geplant werden...

[GEKOCHT] Kartoffel-Möhren-Puffer mit Käse und Möhren-Apfel-Mandel-Rohkost

[GEBACKEN] Jawollja: Weiße Pizza, also mit ohne Tomaten, dafür mit Kartoffeln, Brokkoli, Pesto und Parmesan. Den spontan eingeladenen Nachbarn hat`s sehr geschmeckt mir so halbwegs (es gab nur noch Vollkornmehl und ich mag das in Pizza so mittel).

[GEGUCKT] Mit kränkelndem Kind am Sonntag mittag: seit ewig mal wieder den Presseclub. Passendes Thema: Kinder, Kita, Kontostand - Muss Nachwuchs sich lohnen? Aber hallo! Grundintention: Klar sind Kinder anstrengend und halten einen von einer anständigen Karriere ab - aber sie machen auch so viel Freude, aber sowas von... :-)))

[GELESEN] Einen Artikel über die Berliner Kostümdesignerin Lisy Christl, die die Kostüme für "Anonymous" entworfen hat und nun Oscaranwärterin ist.
Einen Artikel über ein klasse Projekt gegen anonymes MassenEkelfleisch.

Freitag, 24. Februar 2012

Imagine

Imagine there's no Heaven
It's easy if you try
No Hell below us
Above us only sky
Imagine all the people
Living for today
Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too
Imagine all the people
Living life in peace
You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will live as one
Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed oe hunger
A brotherhood of man
Imagine all the people
Sharing all the world
You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will live as one*

Ich habe gestern zufällig die Gedenkfeier für die Opfer der Nazimorde gesehen. Wenn man mich zwei Tage vorher gefragt hätte, was ich von der Veranstaltung halte, hätte ich wahrscheinlich geantwortet: Wohlfeile Symbolpolitik. Und mich gewundert, dass sich die Angehörigen derart vereinnahmen lassen, nachdem sie jahre-, zum Teil jahrzehntelang im Stich gelassen wurden.

Ich bin buchstäblich in die Veranstaltung reingestolpert. Beim Sport und zappte mich auf dem Laufband durch das Programm - und blieb letztlich die ganzen anderthalb Stunden dabei (500 kcal :-).

Ich wurde eines besseren belehrt und bin sehr froh, die ganze Veranstaltung gesehen zu haben. Sie hat mich ehrlich tief berührt.

Klar kann man die Rede von Merkel kritisieren. Zwischendurch dachte ich, dass mir die Rede zu unpolitisch ist, zu stark auf der Gefühlseben bleibt und nicht klar genug benennt, dass es keineswegs um ein "Versagen" der zuständigen Behörden und um "Fehler" geht, sondern um systematische... ja was? Nicht-Aufklärung? Verstrickung?

(Ich war vorgestern beim Politischen Aschermittwoch. Auch da: die Nazimorde als Thema. Frage: Was wäre, wenn nicht 9 türkische und 1 griechischer Kleinunternehmer mit der gleichen Waffe ermordet worden wären sondern 10 Banker? Es hätte wohl keine 10 Morde gegeben, spätestens nach dem zweiten mit der gleichen Waffe hätte man alles daran gesetzt, die Terroristen zu finden.)

Gleichwohl hat sie die richtigen Worte gefunden, da bin ich mir nach ein bisschen Sacken lassen sehr sicher. Eines der Themen - auch des Kommentators Michel Friedmann - war: der Alltagsrassismus, die ganz alltägliche Verächtlichkeit, mit der "wir" uns von "denen" abgrenzen oder besser "die" von "uns". Und ich denke mir: Wie soll man ganz normale Leute, die sich nichts dabei denken, über "die Ausländer" zu schwadronieren, anders bekommen als auf der Gefühlsebene?

Mal abgesehen davon, war es eine Gedenkfeier. Der Opfern sollte gedacht, ihnen und ihren Familien sollte endlich Raum gegeben werden. Der Staat, der sie nicht geschützt hat, wollte sich entschuldigen.


Ehrlich gesagt finde ich Merkel durchaus glaubwürdig. Ich nehme ihr ab, dass sie sich nicht innerlich die Hände wäscht, wenn sie dem alten Türken neben sich die Hand gibt - einem Horst Seehofer dagegen merkt man an, dass er sich nicht ganz wohl fühlt inmitten so vieler schwarzhaariger Menschen mit kaum auszusprechenden Namen.

Besonders beeindruckend war der Vater eines der Opfer, wenn ich mich richtig erinnere, dem jüngsten der 10. Der Vater hatte den Mut, vor anderthalbtausend Menschen davon zu berichten, dass sein Sohn in seinen Armen starb. Statt einer materiellen Entschädigung wünschte er sich Wahrnehmung und emotionalen Beistand. Er und seine Familie haben drei Wünsche: Erstens, dass die Mörder und ihre Helfer ermittelt und bestraft werden. Zweitens wünscht er sich dass die Straße, in der sein Sohn geboren und gestorben ist nach diesem benannt wird. Zum dritten möchte er mit anderen Hinterbliebenen eine Stiftung gründen.

(Ein bisschen lustig wurde es als er der Bevölkerung von Kassel dankte sowie den Menschen in Baunatal. Die Übersetzerin kannte Kassel aber nicht Baunatal. Sie ließ das erstmal weg, er bestand aber drauf, dass sie es noch erwähnte. Sie also etwas unsicher: ... und den Menschen in... Bauerntal. Lautes Schmunzeln im Saal. Meine Schwägerin arbeitet in Baunatal, als Lehrerin in einem sozialen hotspot...)

Es ist mir schier unbegreiflich, dass dieser Mann tatsächlich davon spricht, dass er Vertrauen hat in diesen Staat, und dass die Morde nun wirklich aufgeklärt werden. Das meine ich jetzt überhaupt nicht zynisch. Ich kann es wirklich schwer nachvollziehen, nach allem, was ihm widerfahren ist.

Er erwähnte auch Wulff. Sinngemäß sagte er: "Wir verehren ihn." Wulff hat sich, das wurde erwähnt, intensiv auf diese Rede vorbereitet, mit Angehörigen gesprochen. Merkel zitierte in ihrer Rede aus einem dieser Gespräche: Einer der Angehörigen sagte: Wir möchten sein "wie normale Menschen." Kann man es fürchterlicher auf den Punkt bringen? Wie normale Menschen. Wir und die. Die und wir.

Wer kann wirklich von sich behaupten, kein bisschen rassistisch zu sein? Wer kann von sich behaupten, Alltagsrassismus und Menschenverachtung und fiese Bemerkungen immer zu parieren, sich Verächtlichkeiten zu verbitten? Worum geht es denn bei der "Integration"? Meine Töchter gehen im berühmt-berüchtigten Rütli-Kiez in die Kita. Wenn wir ehrlich sind, leben wir eher nebeneinander als miteinander. Es gibt Abgrenzung, von beiden "Seiten". Und wenig Kommunikation. Vielleicht auch wenig Interesse und Wissen umeinander.

Man könnte es natürlich auch so sagen: Es ist ein halbwegs entspanntes, normales Nebeneinander. Mit Freundlichkeit und Respekt. Das ist ja schonmal was. 

Melleni


* das Lied wurde im Rahmen der Feier gespielt - ist natürlich ein alter, fast schon kitschiger Klassiker der Popmusik. Aber ist er deshalb falsch?


Donnerstag, 23. Februar 2012

Herzlichen Glückwunsch, Papa! (Geburtstagsgrüße 2.0)

Lieber Papa & Opa!
Wir wünschen Dir ein gesundes neues Lebensjahr!
Hoch die Tassen!
Wir feiern Dich und freue uns, dass Du für uns da bist.

Alles Liebe
MR2L

Mittwoch, 22. Februar 2012

MeMadeMittwoch - blau schwarz blau

Die liebe Frau Kirsche fragte mich, ob unsere neue Wand blau ist. Ja, liebe Juli, dem ist so. Und rate mal, wer mich inspiriert hat? Genau: Du mit Deiner schönen Wohnzimmerwand! Echt wahr.

Zum heutigen MMM bei MEIKE! also die ersten Bilder vor der neuen Wand, die mir immer noch sehr, sehr, sehr gut gefällt.

Auf den folgenden, sehr dynamischen Bildern kann die wehrte Leserin ein diesen Winter sehr oft getragenes, heiß geliebtes Kleid sehen. Es hat so gar nicht meine Farbe, aber ich liebe es!


 Jetzt ist aber mal gut mit dem Gehüpfe....
 So, wieder ordentlich posieren, bitte.
 
Eigentlich geht's mir ja nur darum, Euch diese Kombi zu zeigen, die von Julia inspiriert ist, die meinte, dass sie das Kleid sehr gerne mit Petrol kombiniert. Deshalb habe ich heute mutig zu blau gegriffen :-)
Einen farbenfrohen Tag wünscht

Melleni

Sonntag, 19. Februar 2012

Wochenrückblick KW 7 - Mach neu!

Unser DIY-Wochenende ist rum.

Puh. Das meiste ist geschafft. Das ist gar nicht so unaufwendig, zwei Zimmer zu streichen und gleichzeitig mit der ganzen Familie weiter drin zu wohnen. Die letzten Tage hatten was von Camping: ziemliches Chaos, schlafen auf der Matratze in der Wohnküche, TK-Pizza und Essen gehen statt kochen... Die gute Nachricht: Wir sind fast durch. Die noch bessere: es ist klasse geworden.

Jetzt nur noch putzen - Schmetterlinge malen - alles wieder an seinen Platz packen. Juchuh.

Beim nächsten Mal würde ich das ganze doch noch ein bisschen besser planen - und vor allem mehr Unterstützung organisieren. Die Idee: Ach, die Kinder können ja hier ein bisschen mitmischen, auf der Pappe malen und so, stellte sich ziemlich schnell als Quatsch heraus. So hatten wir ganz schnell eine sehr klassische Arbeitsteilung: Mann macht, Frau unterstützt und kümmert sich um die Brut. Aber ein sehr liebe Nachbarin hat meinen Part übernommen und kräftig mitgemalert.

Was noch fehlt ist ein neuer Schrank. Gerne Alternativen zum gelben Schweden. Wenn jemand einen Tipp hat: einfach kommentieren oder ne mail schreiben!

[GEFREUT] Über die interessanten Kommentare zu meinem letzten Post. Ich hatte leider keine Zeit, mal ausgiebig zu antworten (siehe oben), seid nicht böse! Ich finde mich in sehr vielen Gedanken wieder und empfinde die Kommentare als Weiterführung meiner Gedanken. Martje hat auf folgenden Artikel hingewiesen, den ich nur wärmstens empfehlen kann: Dass es Dich gibt. Danke! Ausserdem bin ich im Netz auf folgenden Blog gestoßen, der auch interessant zu sein scheint: 10 ways a baby with down syndrom will improve your life. (Ich hab den Post nur überflogen, kann also nicht hundertpro sagen, ob er lesenswert ist.)

[GELACHT] Der Bundespräsident tritt nach zweimonatigem Gewürge zurück - und die heute show fällt aus wegen Karneval? Tätä, tätä, tätä!

[GEKAUFT] Ich war am Freitag noch flott auf dem Markt. Der nahende Frühling will anständig benäht werden. Es gibt dort einen Stand mit wunderbaren BW-Stoffen. Da musste ich einfach zuschlagen. Und mir den Kauf gleichzeitig schönrechnen: Wenn ich bei St&St einkaufen würde, würde es noch VIEL teurer. Im Ernst: Die Stoffe kommen fast mit den tollen dänischen Stoffen mit. Fast.

Hier die Ausbeute:
Der Schmetterlingsstoff wurde von L1 ausgesucht. Tja, zum 5. Geburtstag will man sich schon selbst aussuchen, was man tragen will. Da hat die Mama nicht mehr so viel mitzumischen.

Von diesem Millefleur-Stoff hab ich gleich 4 m erstanden, so dass wir drei im Partnerlook rumlaufen können.
Bei diesem musste ich erst ein wenig überlegen. Er stand in enger Konkurrenz mit einem sehr, sehr schönen grünen Stoff. Ich überlege, ob es ein Retrodruck ist?
Vor allem dieser Aufdruck macht mich stutzig. Im Netz finde man was wenn man 40' by 40' googlet, aber richtig schlau bin ich noch nicht.


[GENÄHT] Ein Jerseykleid aus dem Rosenstoff. Mehrere Reißverschlüsse neu eingesetzt. Babysachen zugeschnitten.

[GEKOCHT] Bohnensuppe

[GEKLICKT1] Bei der Suche nach dieser Stoffmarke bin ich auf Dolores blog gestoßen und auf diesen post: der für alle Retronäherinnen interessant sein könnte: Design Trends of the 1940s.

[GEKLICKT2] Die besten Tipps zum Wochenende

[GEPIKST] Ich hab's getan: meine Impfung auffrischen lassen. Und wo ich hier gerade sowieso so medizinisch unterwegs bin geb ich das jetzt einfach mal direkt von meinem Arzt weiter: die Impfquote der Erwachenen in Deutschland ist erbärmlich. Ein Armutszeugnis der Ärzteschaft (Originalzitat). Also: flott mal in den Impfpass geguckt und nen Termin vereinbart. Tut zwar fies weh und man hat zwei Tage nen üblen Muskelkater  auch nur ein bisschen weh. Und macht ja sehr viel Sinn.


[GELESEN] Abschließend noch der Artikel der Woche: Ihr Kampf - über eine 'nationale Sozialistin'.

Melleni

Freitag, 17. Februar 2012

L(i)ebenswert

Vor etwa drei Jahren lernte ich eine sehr nette Frau kennen, deren Tochter im gleichen Alter war wie L1. Ihre Tochter war nicht ihr erstes Kind. Ihr älterer Sohn, Yannis, kam mit einer seltenen Chromosomenstörung auf die Welt.
Sie hat ihre Geschichte und die ihres Sohnes aufgeschrieben und in einem absolut lesenwerten und überaus berührenden Buch veröffentlicht. Ich las das Buch während einer Zugfahrt von München nach Freiburg - und hab nur geheult. Nein, das stimmt nicht: die Tränen liefen, aber ich musste an einigen Stellen auch lachen.
Wenn sich eines geändert hat, seit ich Mutter bin, dann dies: Sobald es um Kinder geht, hab ich sehr nah am Wasser gebaut. Schicksale von Kindern lassen mich nicht kalt, nie.

Yannis Mutter schildert sehr eindrucksvoll ihr Hadern mit ihrem Schicksal während der Schwangerschaft: Warum ich? Warum mein Kind? Ich will nicht SO ein Kind, ich will ein normales, gesundes Kind. Und sie schildert ihr Hin- und Hergerissensein, ob sie und ihr Mann das Kind bekommen oder nicht.

Die Ärzte hatten dem Kind praktisch keine Lebenserwartung prognostiziert. Sprich: Entweder das Kind wird tot geboren oder es stirbt zu hoher Wahrscheinlichkeit nach kürzester Zeit. Sie wird aus der Klinik entlassen - und das unerwartete geschieht: das Kind lebt. Und der Alltag mit ihrem schwerstmehrfachbehinderten Kind gestaltete sich erstaunlich unproblematisch, so dass sie sogar relativ bald wieder arbeiten ging und an ein weiteres Kind dachte. Irgendwann in dieser zweiten Schwangerschaft starb ihr Sohn. Das Buch endet sinngemäß mit den Worten: Yannis, ich vermisse Dich so. Bei diesen Worten bin ich nach wie vor sehr gerührt.

Auf diese Geschichte gebracht hat mich dieser Artikel (Herzlich willkommen, Ihr Kind hat Down Syndrom!) von einer Mutter eines Kinds mit Downsyndrom. Die Schilderung der Situation nach der Geburt wiederum erinnert mich an den Film in dem Katharina Wackernagel eine Mutter spielt, die ein Contergan geschädigtes Kind bekommt. Arzt und Hebamme im Kreißsaal verstummen, der einzige Kommentar war: Das müssen Sie sich nicht antun, geben Sie es weg. Da kümmert man sich drum.

Wir glauben vielleicht, dass wir heute in einer aufgeklärteren Gesellschaft leben - aber ist sie auch gleichzeitig humaner? Ist es human, das Downsyndrom einfach per Bluttest zu identifizieren? - Was die Geburt eines solchen Kindes noch unwahrscheinlicher macht und die betroffenen Familien noch mehr zu Exoten.

Es ist ein trauriger Fakt, dass Familien mit behinderten Kindern mehr oder weniger unverblümt gefragt werden, ob man denn da nichts mehr machen konnte. Die Mutter einer von Geburt an blinden, "ansonsten" fröhlichen, klugen, wunderbaren Tochter erzählte mir, dass sie die Frage kennt: Hättet Ihr das Kind bekommen, wenn ihr es vorher gewusst hättet?

Ich verurteile nicht diejenigen, die sich in ihrer individuellen Situation gegen ein behindertes Kind entscheiden. Ich bin froh und dankbar, in meinem Leben nicht vor einer solchen Entscheidung gestanden zu haben. Ich frage mich aber, wohin es führt, wenn ein gesellschaftlicher Konsens herrscht, dass von Geburt an behinderte Kinder "nicht sein müssen", nicht erwünscht sind - eigentlich nicht leben sollten.

Melleni

Donnerstag, 16. Februar 2012

Soundtrack meines Lebens - Whish you were here

Heute nun in der Reihe Lieder meines Lebens: Whish you were here von Pink Floyd.

 
Pink Floyd kenne ich ungefähr seit meinem 16. Lebensjahr. Freunde gingen zu einem der letzten Konzerte der Combo, während ich auf ihre Kinder aufpasste. Danach habe ich die Musik erst richtig kennengelernt, mir einige Platten gekauft und diese eine ganze Zeit lang rauf und runter gespielt. 

Irgendwann war mir klar: Whish you were here wird das Lied meiner Beerdigung. Vielleicht ist das ein wenig vermessen, aber wenn ich drüber nachdenke, möchte ich eigentlich, dass nur Menschen auf meine Beerdigung kommen, die mich auch wirklich vermissen. Und dann ist es doch wieder angemessen und passend. Ich hoffe, ich verschrecke jetzt niemanden mit diesen Überlegungen, Beerdigung und so. Mir ist schon klar, dass das für viele ein Thema ist, mit dem sie sich nicht so gerne auseinandersetzen. Das ist kein Spleen und auch keine Koketterie. Ich halte es für nicht so verkehrt, sich frühzeitig ein paar Gedanken zu machen.

Generell muss ich sagen, dass Popmusik mich schon lange begleitet, ich aber kaum richtiger Fan gewesen bin mit allem Zick und Zack. Ich weiß nie besonders viel über Band und Sänger/in, kenne mich nicht unbedingt aus mit biografischen Daten und kann vielleicht auch nicht sämtliche Platten seit 1974 runterspulen. Ich hatte auch nie so eine Phase des intensiven Texteübersetzens. Ich gehe da eher so intuitiv vor: gefällt mir - gefällt mir nicht. Hört sich gut an - kann ich nix mit anfangen.

Ein bisschen was zum Background Pink Floyds hab ich mir im letzten Jahr mal wieder angelesen - so auf Wikipedia Niveau - als der Liebste und ich zum The Wall Konzert in der "Mehrzweckhalle am Ostbahnhof" (auch bekannt als O2 World :-) gingen. Das Konzert war der Oberhammer. 
Den gleichnamigen Film habe ich vielleicht mit 12, 13 gesehen. Und ihn nicht wirklich verstanden, ziemlich schräg gefunden, die ganze Geschichte, die Umsetzung - schräg halt.

Ich weiß, dass dieser ganze Psychedelic Rock für manche ziemlich kitschig ist und man manchen mit Pink Floyd jagen kann. Ich hingegen bin nach wie vor sehr angetan, wenn ich diese Musik höre und wer je eines der Konzerte erlebt hat, dürfte sein Leben lang den Sound in Herz und Ohr tragen.

Melleni

Sonntag, 12. Februar 2012

Wochenrückblick KW 6

Die Guten ins Töpfchen...

die "Schlechten" ins Kröpfchen zu momox

[GEFREUT1] L2 wird heute anderthalb!

[GEFREUT2] Über einen wunderschönen Rosenjersey vom Markt

[GEÄRGERT] Über die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft. Da gibt es eine Befragung unter den Wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen meiner Uni. Zu Unterstützungsmaßnahmen der Uni (Familienbüro etc.), Arbeitsverhältnis, Perspektiven etc. Da gibt es eine Frage, ob die Arbeit mich von meinen "familiären Verpflichtungen abhält", oder so ähnlich (wahrscheinlich doch etwas anders formuliert :-). Tja, was antworte ich denn da. "Nein" - weil ich Teilzeit arbeite und ich trotz Überstunden noch ausreichend Zeit für "anderes" habe? Das ist doch gar nicht die Frage. Die wesentlichen Fragen sind doch: Leisten Sie Überstunden? Wie werden die abgegolten? Ist das für Sie ok? Und: Welche Perspektiven sehen Sie für sich an der Uni? Wie zufrieden sind Sie damit? Wenn man dann hört, dass mittelfristig 2/3 der Professuren in Juniorprofessuren umgewandelt werden sollen und damit das Prinzip des akademischem Präkariats auf hohem Niveau verallgemeinert wird, kann man nur sagen: Gute Nacht, Deutschland.

[GEGUCKT+GELACHT] Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte das noch unbedingt nachholen: Ziemlich beste Freunde. Wenn die Geschichte völlig fiktiv wäre und aus den Staaten käme würde man sagen: Ja, klar, sehr realistisch, wer kommt denn auf so was? Der Film ist aber GsD französisch. Und dermaßen toll, ich würde ihn glatt nochmal angucken. Ein toller Frauenabend!

[GENÄHT] Ein Kleid nach Vogue 8685 - bin noch sehr skeptisch was das Ergebnis angeht...

[GEPLANT] Das große Zimmerrücken wirft seine Schatten voraus. Die Kinder ziehen - endlich - zusammen, die Wände sollen bei dieser Gelegenheit gestrichen werden. Gestern hat die ganze Familie zwei Stunden im Bauhaus verbracht um Wandfarbe etc. zu besorgen. Heute haben wir dann die Bücher aussortiert. Ich bin keine gute Aussortiererin, gehöre eigentlich zur Kategorie der Horter: Vielleicht lese ich Nietsches Gesamtwerk doch irgendwann nochmal? Und die "Grüne Mittelmeerküche" von 1992? Oder die Weltprobleme von 1995... Wer weiß, was ich da weggebe...
Auf jeden Fall werde ich die nächsten 2 Wochen an dieser Baustelle etwas eingespannt sein, so dass sichhier und in meinem Nähzimmer nicht so viel tun wird.

[GEKOCHT] Blumenkohl-Linsen-Sahne-Curry; Kartoffelbrei mit Sauerkraut und Räuchertofu (das Sauerkraut mache ich mittlerweile immer mit etwas Honig und einem Schuss Sahne - läcka!)

[GEFUNDEN] Den tief berührende blog mein Löwenbaby - in dem eine Mutter das kurze Leben und Sterben ihres totkranken Babys dokumentiert.

[GELESEN] Ich bin ja überzeugt, dass ich mit dem Stricken nicht anfange. Dieser Artikel im heutigen Tagesspiegel macht mich doch etwas nachdenklich. Stricken ist das neue Yoga, schon klar. Im Artikel steht nichts, was mir wirklich neu wäre - aber irgendwie macht er mich doch neugierig. Vielleicht im nächsten Herbst mal nen loop stricken???

[GEKLICKT] Die sehr lesenswerten und hoch kompetenten Ausführungen zur Farbberatung von Michou hier und hier und hier - das Thema beschäftigt mich jetzt doch


Einen schönen TATORT wünscht
Melleni

Donnerstag, 9. Februar 2012

Soundtrack meines Lebens - I don't eat animals

Hier geht es gleich mal ans Eingemachte. 
Kennt jemand Melanie?
Nein? Meine Handarbeitslehrerin kannte Melanie. "Ist das die, die immer so schrecklich jault?" So oder so ähnlich ihre Reaktion auf... Ja, auf was? Keine Ahnung, wie wir auf Melanie kamen. Ich hab so eine Ahnung, dass Frau B. die Stimmung in ihrem langweiligen hochkonzentrierten Unterricht heben wollte und um musikalische Untermalung bat.

Die Geschichte geht so: Melanie habe ich im zarten Alter von 3 kennengelernt. Mein damaliger Babysitter U. hatte (mindestens) eine ihrer Platten - die echten, schwarzen, aus Vinyl! Da fällt mir ein: das Plattencover war so toll und die ganze Hülle wunderschön gestaltet. Sowas gibts ja heute gar nicht mehr. Ich werde alt - und ich war wohl sehr begeistert von eben diesem Lied: 

"And I walked outside the door and I saw the cow. And I said: Oh Muh, you know, don't you, you know that I don't eat cows. And the cow didn't say anything except: MMMMMMMMMMMMelanieeeeeeeeee. And so I wrote him this song. And I wrote it really for all the cows."

Dieses Lied hat mich dermaßen beeindruckt, dass ich 10 Jahre später dann tatsächlich mit dem Küheessen aufgehört habe und seitdem auch nie wieder eine verspeist habe. Und wenn ich einen Tip abgeben sollte würde ich sagen: das wird auch bis an mein Lebensende so bleiben. 

Hah, ein klasse cliffhanger! In der nächsten Woche stelle ich dann einfach mal das Lied vor, dass auf meiner Beerdigung gespielt werden soll. 

Diese Kolumne beginnt mir Spaß zu machen.

Melleni

PS: Ach ja: Frau Safka ist noch immer als Sängerin aktiv, man glaubt es kaum. Vor 2 Jahren oder so gab sie in Berlin ein Konzert, zu dem ich leider, leider nicht konnte. Ich wäre hingegangen und hätte ALLLE, wirklich alle Lieder mitgegrölt. Ich bin nämlich stolze Besitzerin einiger ihrer Platten und kann nahezu alle Lieder mitsingen. Tief in meinem Herzen bin ich wohl doch ein Blumenmädchen. Seufz.

Mittwoch, 8. Februar 2012

MeMadeMittwoch - mal wieder im Knotenkleid

Vielen Dank für die konstruktiven Hinweise zu meinem blauen Karokleid. Die Position des Labels werde ich nochmal überdenken und ich werde die Augen aufhalten nach Shirts in offwhite (die aber leider eher selten zu finden sind).

Am heutigen MeMadeMittwoch trage ich diesen Tipps entsprechend eine neue Wickeljacke zum Knotenkleid, das ich schonmal hier gezeigt habe.


Mit der Jacke und entsprechender Leggings sowie warmem Liebestöter und Stulpen wird das Kleid auch  winterkompatibel. Der Stoff war vom Markt und gehört zur eher billigen Variante. Ich fürchte, dass es sich bald auflöst. Der Vorteil: ich kann mir ohne schlechtes Gewissen ein neues Knotenkleid nähen.

Melleni

Dienstag, 7. Februar 2012

Das Nähfragezeichen Nr. 25

Die letzten Wochen habe ich Meikes Nähfragezeichen verpasst, heute mache ich wieder mit (mir lag die Frage nach dem letzten Fragezeichen selbst auf der Zunge):

Farbberatung
Wart ihr schon mal bei einer Farbberatung? Und? Wie ging es euch danach und welche Konsequenzen habt ihr daraus gezogen? Haltet ihr euch an die Tipps - und bekommt seit dem ständig Komplimente, über euer gesundes Aussehen?

Zunächst mal kann ich mir gar nicht vorstellen, dass die Frage so heikel ist, weil potentiell mit einem schlechten Gewissen verbunden. Wenn man eine solche Beratung mal gemacht hat und sich dann doch nicht drum schert: so what!? Damit hab ich die Frage auch fast schon beantwortet: Nein, ich habe noch nie eine Farbberatung unternommen.

Ganz aktuell habe ich mir die Frage ja gerade selbst gestellt, freue mich über die konstruktiven Rückmeldungen und werde mich mal nach offwhite Shirts umgucken :-)

Ich erinnere mich an so einen Selbsttest in irgendeiner Frauenzeitschrift, das muss schon einige Jahre her sein. Diesem Test zufolge bin ich ein Herbsttyp, dem die ganze Palette warmer Farben von Grüntönen und Braun bis hin zu Dunkelrot soll mir angeblich stehen.

Mit Anfang 20 war ich mal bei einer Kosmetikerin im Rahmen einer Hautberatung. Ungefragt gab sie mir den Tip, doch bitte auf schwarze Kleidung zu verzichten. Auch wenn schwarz im Ruf sei schlank zu machen, wäre das doch eine ziemlich unvorteilhafte Farbe für mich. Danke auch für den Wink mit dem Zaunpfahl!

Bei mir ist es so, dass ich bei Farben bisher ziemlich nach dem Lust/Bauchprinzip vorgehe. Nachdem ich die ganze Teenagerzeit gedeckte Farben, insbesondere eben schwarz bevorzugte, hat sich irgendwann das Farbspektrum doch ziemlich erweitert. Es gibt nur wenige Farben, die ich per se meide - gelb ist eine von ihnen und blau ist auch nicht so meine Farbe und ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal was in grün gekauft/genäht habe (obwohl ich weiß, dass es mir stehen soll).

Meine Haarfarbe ist ein heller Rotton, Kupfer sagt man wohl dazu, und ich habe grüngraue Augen (sagt mein Mann, ich hab gerade keine Lust aufzustehen). Ich habe eine sehr helle, empfindliche Haut, muss im Sommer die Sonne meiden, neige aber nicht zu Sommersprossen (leider).

Früher wurde wirklich behauptet, dass einem solchen Typ Rot nicht steht, Beerentöne auch nicht (ok, da kommt es ja auch drauf an ob die Farbe eher kühl oder warm ist) und Rosa - no way. Heute liebe ich diese Töne und mache mir da auch eher wenige Gedanken ob das nun meine Farbe ist oder nicht. Ähnliches gilt für schwarz. Ich vertraue da ein wenig auf die Intuition...

Deine Frage motiviert mich jedoch, darüber nochmal nachzudenken und da ein wenig stärker drauf zu achten, welches Farbpektrum mir gut steht.
Im Netz finde ich auch sofort Infos zu den verschiedenen Farbtypen. Ich zitiere hier mal die für mich passende Farbpalette:

Beige
Mittel- bis Dunkelbeige
Braun
Alle Brauntöne
Rot
Dunkles Tomatenrot, Ziegelrot, Bordeaux
Orange
Warmes gedecktes Orange
Gelb
Maisgelb, Dottergelb
Grün
Oliv, Dunkelgrün, Braungrün
Blau
Petrol, das mehr ins Blau oder mehr ins Grün gehen kann
Gold
Warmes, nicht glänzendes Gold, Rotgold
Violett
Braunviolett

Toll sehen die Kombis Braun - Rosa, Braun - Hellblau, Aubergine - Flieder, Orange - Dunkelblau oder Maisgelb - Violett aus.
Als Businessfarbe eignet sich ein nicht zu dunkles Braun hervorragend.

Quelle: http://www.farb-und-stil-coach.com/

Neu an dieser Farbpalette sind für mich Mais/Dottergelb und Orange. Bordeaux mag ich bisher nicht so, kann ich mir aber vorstellen. Petrol find ich klasse und freue mich über die "Erlaubnis".

An dieser Stelle bleibt mir nur, Dir Danke zu sagen, liebe Meike, ohne Dein Nähfragezeichen hätte ich diese kostenlose Farbberatung nie in Anspruch genommen!

Melleni

PS: Ach ja, ich hab mir gerade neue Nadeln gekauft und schätze, dass ich so an die 200 besitze :-)))

Montag, 6. Februar 2012

Neues Wickelkleid

Versprochen: dies ist das letzte Karo-Kleid, dass in diesem Winter hier entsteht. Ich kann den Stoff auch fast nicht mehr sehen. Naja, fast.
Da der Kellerfaltenrock mir generell und die Farbe im speziellen doch recht gut gefiel, kaufte ich ihn kurzentschlossen nochmal nach und entschied mich für ein Wickelkleid nach Onion 2010. Eine gute Wahl, wie ich finde.


Die Stoffqualität ist ausgesprochen gut. Kein Knistern, kein Bügeln, ein echter Wohlfühlstoff, perfekt für den Winter.



Eigentlich ist blau so gar nicht meine Farbe. Einem blassen rotblonden Typ stehen Blautöne nicht so richtig, heißt es ja. Das mag stimmen. Aber ich erinnere mich, dass Rothaarigen früher auch kein rot stand. Und pink? Lila? Never!

So ist das mit den Wahrheiten und Glaubenssätzen. Manchmal muss man die einfach ignorieren. Oft kommt da was ganz interessantes raus.

In diesem Sinne: interessante Woche wünscht
Melleni

Sonntag, 5. Februar 2012

Wochenrückblick KW 5

[GEFREUT1] Antizyklisch kaufen für Großfüßler: Erwähnte ich schon, dass ich mitunter Probleme habe, Schuhe in meiner Größe zu finden? Ich glaube schon. Üblicherweise kaufe ich Schuhe dann, wenn es an der Zeit ist: Sandalen im Sommer, Stiefel im Winter. Als Frau auf großem Fuße (eher 42 als 41) kann das zu spät sein. Da ich mit meinen kürzlich neu erstandenen Stiefel sehr glücklich bin stattete ich dem Schuhladen mit dem großen D einen erneuten Besuch ab. Und ließ mich von dem 3 für 2 Angebot überzeugen. Ausser Sandalen ist alles dabei, so dass ich mir in diesem Jahr praktisch keine Gedanken um Schuhe mehr machen brauche.

[GEKOCHT] Zucchiniepuffer mit Rohkost; nochmal den leckeren Risotto mit Wirsing; eine sehr leckere Selleriecremesuppe mit glasierten Maronen (ich hab noch Gnocci dazu gemacht zur Erhöhung der Kinderkompatibilität und -attraktivität); grüner Trashpudding :-)


[GEBACKEN] nüscht

[GEHÖRT+GELACHT] Ich mag Dietmar Wischmeyers Brachialhumor eher selten. Aber hiermit hat er für mich die Debatte um die Schlecker-Pleite den Nagel auf den Kopf getroffen.

[GENÄHT] zwei Wickelkleider, wovon eines klasse, das zweite nicht ganz fertig geworden ist. Ich schätze es wird als UFO bis zum nächsten Winter übersommern.

[GEPLANT] Frühlingskleidung!

[GELESEN] Es gibt zwei medizinisch-ethische Themen, die mich schon länger beschäftigen: Organspende zum einen, Krebsvorsorge zum anderen. Zum Thema Organspende hab ich vor einer Ewigkeit (es muss zu Beginn des Privatfernsehens gewesen sein) mal eine Trash-Sendung - ich glaube es war Der heiße Stuhl *OmG* - gesehen, wo das Für und Wider diskutiert wurde. Erst kürzlich tauchten die gleichen Argumente in der Debatte wieder auf. Tenor: Hirntod ist ein (medizinisch sicher sinnvolles) Konstrukt, das die Entnahme von Organen ermöglich, mit dem aber der Prozess des Sterbens unterbrochen wird.Das hält mich bis heute davon ab, einen Ausweis zu tragen.

In diesem Artikel nun wird das zweite Thema diskutiert. Die ZEIT hatte vor Längerem mal ein Dossier zu genau diesem Thema: Für und Wider von Krebsvorsorge. Es gibt Metastudien, die zeigen, dass mitnichten viele Menschenleben hierdurch gerettet werden, jedoch eine signifikant hohe Anzahl von Menschen mit einem fürchterlichen Befund konfrontiert und einer schrecklichen Behandlung unterzogen werden, was beides ihre weitere Lebensqualität massiv beeinträchtigt.

Samstag, 4. Februar 2012

Hasch mich, ich bin der Frühling

Gestern stand auf meiner ToDo-Liste: 16:00 Uhr Feierabend (Markt). Meike bat mich, nochmal nach dem roten Karostoff zu schauen und sie gab mir einen Tip für eine Thermoleggings, die selbst mir passend könnte. Da lass ich mich nicht zweimal bitten und mache mich auf in die Kälte.

Mit Erstaunen stellte ich fest, dass ich fast allein war auf weiter Flur: der Markt war fast leergefegt von Menschen, ein geschätztes Drittel der Stände war gar nicht da und die winterfesten Verkäufer, die sich nicht von den Temperaturen schrecken ließen, fingen an, einzupacken - um halb 5, sehr ungewöhnlich (wenn auch verständlich).
Leider konnte ich keinen meiner Pläne umsetzen: weder fand ich die sagenhaften Leggings noch war mein Lieblingsstand zu finden. Ein wenig ärgerlich, dachte ich zunächst. Mag ich gar nicht, so unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.

Da ich ja nun schonmal da war und die Lage so entspannt - selbst der Kurzwarenstand war quasi frei, kaum ein Kunde weit und breit - hab ich die ausharrenden Stoffstände begutachtet. Ich brauchte auf jeden Fall noch was zur anstehenden Geburt einer befreundeten Kollegin (also dessen Kindes) und schon vor ein paar Tagen war der Entschluss gereift: keine Wollwintersachen mehr! Ab sofort wird frühlingskompatibel genäht.

Dieser Entschluss ging einher mit der Idee einen Frühlingsmantel zu nähen. Den Wintermantelplan hab ich irgendwann im November begraben, aber ich bin wild entschlossen, für den anstehenden Frühling was zu nähen.

Am Stand mit den günstigen (naja, manchmal eher billigen) Wollballen hielt mich ein psycheledischflieder sehr dezenter Wollstoff in sanftem Lilaton fest. Er flüsterte: Hasch mich, ich bin der Frühling. Ist sowas zu fassen? Da steht man am gefühlt kältesten Tag des Jahres auf dem Markt, der Schnee setzt ein, man denkt an nichts böses - und wird quasi eiskalt vom Frühling angehauen: Kauf mich!

Die beiden Fotos geben nur sehr ungenau wieder, was ich mit nach Hause genommen habe. Der Stoff ist wirklich sehr flieder, noch dazu mit einem leichten Glanz, insgesamt etwas speziell ziemlich besonders.
Hier nochmal die ganze Beute, der Mantelstoff ist hier auch ganz gut zu sehen.
Der sehr schöne Streifenjersey ist für das Geburtsgeschenk. Der Streublümchenjersey wird wohl für mich und L1 reichen für ein hübsches Frühlingskleid. Dann der erwähnte Mantelstoff. Und danach noch ein sehr vielversprechender Stretchstoff, irgendwas zwischen Jersey und Gabardine. Im schummrigen Licht des Marktes hielt ich ihn für schwarz und hab mich so gefreut als er sich zu Hause als braun herausstellte. Ich glaub das wird das nächste Projekt: der Karokleid-Schnitt in uni braun.

Bleibt nur noch die Frage nach dem Mantelschnitt. Ich hab schon eine Idee...
Für weitere Frühlingspläne werde ich mal den gestern im Briefkasten gefundenen S&S-Katalog sichten, wie es Cat gestern schon gemacht hat.

Einen kuschligen Samstagabend wünscht
Melleni

Donnerstag, 2. Februar 2012

Lieder meines Lebens

Ab sofort gibt es bei *talentfreischön* eine neue Kategorie: die Lieder meines Leben.
Ich werde in loser Folge hier kurz Lieder vorstellen, die in meinem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben oder die ich einfach zu einer bestimmten Zeit hörte oder immer gerne höre.

Als Radio1 Hörerin mag ich die Sendung von Bettina Rust am Sonntagnachmittag, Hörbar Rust. Die Gäste bestimmen das Musikprogramm und erzählen kurz etwas zu den ausgewählten Stücken, immer mit biografischem Bezug. Oft, wenn ich die Sendung höre, frage ich mich was ich wohl mitnehmen würde - nicht, dass ich damit rechne mal eingeladen zu werden...

Ich hab schon einiges an Ideen gesammelt, die Sendungen Wochen bis zum Sommer sind schon voll. Ich bin selbst gespannt, auf was für verschüttete Lieder und Geschichten ich komme. Es wird auch einiges peinliches dabei sein, so viel ist sicher.

Beginnen werde ich mit den Helden:


Ich hab mich heute Morgen wahnsinnig gefreut, dieses doch recht selten im Radio gespielte Lied mal wieder zu hören. GsD mussten meine Töchter nicht miterleben, wie ihre Mutter im Auto sitzend dieses großartige Lied mitgegrölt hat. Danach war der Tag gelaufen. Sumsumsum.

Frau Holofernes hab ich schonmal im Graefekiez gesehen, mit Hollandrad und Kindersitz. (Klar, wie auch sonst???)* Ich hab noch nie richtig doofe Sachen von ihr gehört. Richtig gut fand ich einen Text von ihr zum Thema Mutterangst, den ich leider nicht finde im Netz, sehr berührend, wahr, ünerhaupt nicht abgeschmackt. Als Ersatz: dieses Interview in der FAZ. Klasse fand ich Ihren Konter auf die Bild-Anfrage für deren Ätz-Kampagne. Konnte ich inhaltlich voll mittragen.

Die dazugehörige Platte ist hier rauf- und runtergespielt worden. Ich finde sie nach wie vor klasse, absolut hörenswert, jedes einzelne Lied "hat was". (Die Nachfolgerplatte hab ich dann aber gar nicht gekauft) Das Denkmal steht also stellvertretend für die ganze Platte. Toll, oder?

*Frau Primavera: die wär doch was für die bemerkenswerten Frauen, oder?

Mittwoch, 1. Februar 2012

MeMadeMittwoch - schon wieder Karo!

Ein bibberndes Hallo in die Runde: der Winter hat Einzug gehalten, - 3 Grad fühlen sich unter Ostwind an wie - 20 Grad. Ist es bei Euch auch so kalt?
Wie gut, dass ich gewappnet bin mit meinem neuen, langen Winterwollrock!

Der Stoff ist die kühle Schwester des roten Karos. Ursprünglich hatte ich den blauen nicht auf dem Schirm, bei einem 2. und 3. Besuch auf dem Markt hörte ich ein leises Flüstern: nimm mich mit, ich werde Dein neuer Rock. (Und ein Wickelkleid, aber dazu später mehr.)

 Schlau, der Stoff.
Mit dem ersten Rock dieses Schnitts - der Amy-Alternative - bin ich nach wie vor so halb zufrieden. Ich glaube, er ist einfach ein bisschen zu knapp. Ich war überzeugt, dass ich ihn, optimistisch wie ich bin, in 40 genäht habe und kopierte nun die 42. Als der Rock fertig war, war klar: da hab ich mich wohl geirrt. Auch dieser sitzt nicht gerade locker. Zunächst dachte ich: schade, das Teil ist eigentlich zu schön für die Tonne. Der Sitz in der Taille ist gewöhnungsbedüftig. Nach einem Tag Tragen, einer begeisterten Kollegin und einem recht guten Gefühl ist die Fremdelphase vorbei und ich denke, der kühle Rock und ich, wir könnten noch Freunde werden. Falls ich die zwei Kilo nachhaltig in den Griff bekomme, sogar dicke Freunde. Haha.

An dieser Stelle muss ich die werte Leserin dezent auf die Karoanschlüsse aufmerksam machen. Bei aller Bescheidenheit: Sowohl die Seiten als auch die Kellerfalte sind mir - *stolzbin* - 1A geglückt.

Ich wünsche Euch einen kuscheligen Mittwoch!

Melleni