Samstag, 4. Mai 2013

Für die Vielfalt!

Zwerg mit Bantam Mais

Ich werde zur Mais-Anbauerin. Gestern hab ich zwei Tütchen Bantam-Mais bestellt, mit je 35 Körnern, damit können wir schon einiges ausrichten und den großen grünen Hof, die Baumscheiben in unserer Straße und natürlich unseren Schrebergarten mit leckerem Zuckermais bepflanzen. Infos zur Bantam-Mais-Aktion gibt es hier. Dort finden sich auch Bezugsquellen für den Mais. Noch bis Mitte Juni lässt er sich sääen, ab September kann man dann den süßen Mais ernten und für das nächste Jahr trocknen und so vermehren, um ihn dann erneut zu sääen. Der Mais ist samenfest und lässt sich deshalb einfach vermehren. Niemand hat ein Patent drauf oder verlangt Nutzungsgebüren. Man darf ihn sogar weitergeben, einfach so, ohne Gewerbeschein! Und er schmeckt lecker.

Wo ich schonmal beim bestellen war, hab ich gleich noch ein paar Seedballs gekauft und werde nun zur Guerilla-Gärtnerin :)

Als Anbauerin von gentechnikfreiem Mais habe ich das Recht, mich über den Anbau von Gentechmais zu informieren und mich - bzw. meine Pflanzen - vor gentechnikfreiem Pollen zu schützen. Nun, ich gehe nicht davon aus, dass in unserer Nachbarschaft jemand gentechnisch verändernten Mais anbaut - aber wer weiß?!? - dennoch werde ich mich natürlich in die Golden Bantam Karte eintragen. 

Saatgut: Bunte Vielfalt statt genormter Einfalt!  

Wer einsteigen will in das Thema dem sei diese Sendung auf Deutschlandradio empfohlen. Und die aktuelle Saatgut-Aktion von Campact: Bunte Vielfalt statt genormter Einfalt. Mit der Aktion wird eine Novellierung der EU-Saatgutrichtlinie thematisiert, die im Effekt, so ist zu befürchten, zu einer noch größeren Reduzierung der Sorten auf dem Gemüse- und Obstmarkt sorgt, weil sie ein aufwändiges und teures Zulassungsverfahren für alle Sorten vorschreibt. Die Konzerne, die schon jetzt den Markt dominieren, freut es: Je weniger Sorten auf dem Markt sind, desto mehr Umsatz ist für sie drin. Sie entwickeln und verkaufen nur wenige, aber ertragsstarke Sorten - und die perfekt abgestimmten Dünger und Pestizide gleich mit. Ein äusserst lukratives System.
Im 5-Minuten-Info von Campact heißt es zur Aktion: 

Eine große Auswahl an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten sichert einen abwechslungsreichen Speiseplan. Für Verbraucher/innen bedeutet sie mehr Gesundheit und Geschmack beim Kauf von Lebensmitteln. Sie können Sorten bevorzugen, die an lokale Klima- und Bodenbedingungen angepasst sind, weniger Pestizide benötigen oder besonders gut schmecken. Ohne vielfältiges Saatgut, den freien Austausch und eine eigenständige Vermehrung kann sich die Landwirtschaft nicht an den Klimawandel, neue Krankheiten, Schädlinge, veränderte Lebensstile und Geschmäcker anpassen. Sie wird immer abhängiger von den hybriden, nicht mehr nachbaufähigen Sorten der Industrie und deren Züchtungszielen.

Die Aktion wird zusammen mit der europaweiten Inititative Save our Seed und der Arbeitsgemeischaft bäuerliche Landwirtschaft - dem alternative Bauernverband - durchgeführt. Sie soll die "EU-Kommissare und - falls erforderlich - später die Europa-Abgeordneten und Agrarminister/innen überzeugen, die bürokratischen Hürden für den Erhalt regionaler Kulturpflanzen zu streichen. Sie müssen den freien Austausch, Erhalt und Ausbau der Sortenvielfalt unterstützen und von der Verordnung ausnehmen. Die Chancen dafür stehen gut – wenn Sie uns dabei helfen."

Hier kann man sich informieren und den Appell unterschreiben.

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